Nam June Paik

„Nam June Paiks Zen for Film (1962/64) ist im Sinne des Konkretismus ein typisches Fluxuswerk. Er besteht allein aus Klarfilm, den sich jeder kaufen kann. Abbild und Objekt sind identisch. Auch der Staub und die Kratzer, die während der Projektion entstehen, bilden sich selbst ab. […] Im November 1965 veranstaltet Jonas Mekas in der Film-Makersʼ Cinematheque das New Cinema Festival. [In diesem Rahmen] führt Paik in der Film-Makersʼ Cinematheque zum ersten Mal in New York Zen for Film selbst als Live Performance auf, und macht dabei während der Projektion des Klarfilms Aktionen vor der Leinwand als ‚lebender Film‘.“1

Zen for Film ist also eine Live-Projektion eines Klarfilms von 35 mm oder 16 mm. Dazu gehört die allmähliche Veränderung der Filmschicht durch Dreck und Kratzer in der Dauerprojektion.

Birgit Hein

 

1 Birgit Hein, Die Idee von Musik und die Idee von Film: Cage Fluxus Film, in: Wulf Herzogenrath und Barbara Nierhoff-Wielk (Hg.), „John Cage und ...“ Bildender Künstler – Einflüsse, Anregungen, Köln 2012, S. 154162, hier S. 156159.

 

In der Ausstellung:

Nam June Paik
Zen for Film, 1962–64
16-mm-Projektor
Nachlass Nam June Paik – Ken Hakuta

Nam June Paik
Zen for film (Edition), 1964
Plastikbox mit Super-8-Filmstreifen
10 × 12 × 3,5 cm
Privatsammlung

Nam June Paik
Tribute to John Cage, 1973
29:02 min
Akademie der Künste, Berlin, Wulf-Herzogenrath- Archiv;
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie; Electronic Arts Intermix

 

Weiterführende Informationen zum Künstler